Lange hat man gesagt „Alles verändert sich, nur die Veränderung ist die einzige Konstante“. Doch wenn wir das genauer unter die Lupe nehmen, merken wir, dass auch die Veränderung sich verändert. Veränderungen kommen immer schneller. Wir müssen konstant Neues lernen. Es kommen neue Programme für das Homeoffice, wir sind von modernden Geräten umgeben, zeitgemässe Verhaltensregeln werden erwartet betreffend Corona und dringliche Prozesse werden implementiert, um die neuen Herausforderungen zu meistern. Es wird also immer wichtiger, dass wir lernen Gelerntes zu „verlernen“, um Platz für Neues zu machen.
Was passiert, wenn wir etwas zum ersten Mal machen? Wir sind noch keine Profis und empfinden es als unangenehm, nicht zu wissen, wie etwas geht. Wir machen Fehler und werden besser. Wir wissen es eigentlich alle, dass Fehler da sind um zu Lernen. Und trotzdem machen wir nicht gerne Fehler. Wir ziehen es vor etwas nicht zu machen, aus Angst vor Fehlern.
Was ist nur falsch mit uns? Nichts. Niemand macht gerne Fehler. Die zentrale Frage ist aber nicht, ob wir gerne Fehler machen. Die wirklich wichtige Frage ist: Wie gehe ich mit Fehlern um?
Kinder lernen leichter als Erwachsene
Haben Sie einmal einem Kind zugeschaut, das laufen lernt? Beeindruckend, der Enthusiasmus und die Lernbereitschaft, die sie zeigen. Sie weinen lediglich, wenn Sie hinfallen, sich erschrecken oder weh machen. Ein Kind denkt sich nicht „Ich bin zu dumm, alle können laufen, nur ich nicht. Ich höre auf mit dem probieren, es erniedrigt mich, wenn ich hinfalle.“. Kinder machen einfach weiter.
Das hat verschiedene Ursachen, die mit dem Selbstbild, der Bewertung, der Motivation und vielem mehr zu tun hat. Hierzu gibt es viel wissenschaftliches Material, worauf ich hier nicht näher eingehen möchte. Der Punkt ist zu verstehen, dass ein Fehler kein Grund dafür ist aufzugeben oder gar nicht erst anzufangen. Ein Fehler ist ein Erfahrungswert, auf dem man aufbauen kann.
Ein Fehler, kann zum Erfolg führen
Der Spruch „Fehler sind da, um zu lernen.“ wirkt für viele von uns verstaubt und abgenutzt. Wenn wir gedanklich den Fehler nicht nur ans Lernen knüpfen, sondern auch an Erfolg, sieht es etwas anders aus. Fehler sind da, um erfolgreich zu werden, denn zu wissen wie etwas NICHT funktioniert ist doch auch ein Erfolg. Edison ist berühmt dafür geworden, die Glühbirne „erfunden“ zu haben. Dabei hat er sie nur weiterentwickelt. Und dabei hat er auch noch 10’000 Versuche gebraucht bis es geklappt hat. Er ist also bei 9’999 Versuchen gescheitert. Was wäre gewesen, wenn er sich von Fehlern hätte entmutigen lassen? Er hätte die Glühbirne nicht erfunden. Wir könnten folglich unsere Glaubenssätze zum Beispiel ersetzten durch: Jeder Fehler ist ein Erfolg, dass ich weiss, wie es NICHT funktioniert.
Wenn wir nun vor einer Herausforderung stehen, können wir uns im beruflichen, sowie auch im persönlichen Bereich die Frage stellen: Was würde ich tun, wenn ich keine Angst davor hätte, einen Fehler zu machen?